Letztes Jahr hatte sich die TSG im Kreispokal nicht mit Ruhm bekleckert: Im Ü32 Pokalwettbewerb ausgeschieden in der 2. Runde gegen Bodenheim und mit der Ü40 in der 1. Runde gegen Dietersheim. Von der Ü50 will ich gar nicht anfangen 😉
Kenner der AH-Welt haben bei dem einen oder anderen Namen schon bemerkt, dass ein neuer und frischer Wind weht. Die Mannschaft hat sich, dank vieler neuer Zugänge, stark verjüngt, ohne an Qualität zu verlieren. Nach den zahlreichen Erfolgen in den letzten Jahren haben sich die Bretzenheimer in Mainz-Bingen einen Namen gemacht. Die bekanntesten TSG-lebenden Legenden Alex, Eichi, Markus, Engelmann und David versuchen, ihr Können an die Neuen weiterzugeben – mit Erfolg.
Also los geht‘s in der 1. Pokalrunde mit Laubenheim als Kontrahenten. Die Hausherren machten sofort Druck und verlagerten das Spielgeschehen in die gegnerische Hälfte. Eichi und Eule bauten das Spiel aus dem Mittelfeld auf, die wahren Gefahren kamen aber aus den Außenbahnen. Sawatzky und Eugen waren nicht zu bändigen und folterten ihre Gegenspieler mit Peitschenhieben auf dem Zahnfleisch (im bildlichen Sinne – oder auch nicht). Der Besuch beim Zahnarzt am Montag ist schon vorprogrammiert. Vom Gegner umzingelt lauerte Hakan im 16er auf spielbare Bälle. Die ersten Chancen ließen folgerichtig nicht länger auf sich warten, nur der Laubenheimer Schlussmann hielt mit einigen Glanzparaden seinen Kasten sauber. Die Anzahl an Torchancen erhöhte sich von Minute zu Minute und die der Peitschenhiebe auch (ja, gib‘s ihm). Die TSG-Abwehr hatte nicht viel zu tun. Jan und Fabian ließen in der Zentrale nichts anbrennen, Franz und Timo liefen die Bahn hoch und runter. In der 20. Minute kam nur dank eines Geschenkes des Gegners die verdiente Führung. Nach einem langen Abschlag von Eugen in den Laubenheimer Strafraum wollte der Abwehrspieler per Kopf den Ball an seinen Torwart zurückspielen, dieser war aber schon aus dem Torraum herausgerannt und so kullerte die Pille ins leere Tor. Die 46er waren aber noch nicht zufrieden und wollten die Angelegenheit bereits in der 1. Halbzeit erledigen. Nun packten alle TSG-Spieler die Neunschwänzige-Katzen-Peitsche aus und fingen an, Jagd auf den Gegner zu machen (immer noch bildlich gesehen). Es gab kein Entkommen, zu überlegen waren die Weiß-Blauen, die Laubenheimer kämpften zwar, aber sie schafften es nicht, über die Mittellinie zu kommen – könnte man auch als Einbahnstraßenfußball bezeichnen. In der 30. Minute galoppiert Sawatzky auf der rechten Außenbahn und schießt eine perfekte Flanke, die auf den Füßen von Hakan landet. Allein vor dem Tor ist er bekanntlich eiskalt, somit viel zu einfach für ihn: 2:0. Dies war auch gleichzeitig der Pausenstand, obwohl haushoch überlegen war die Chancenverwertung miserabel, die Hausherren hätten mindestens schon mit 4:0 führen müssen.
Auch mit einer komfortablen 2:0 Führung war das Spiel noch längst nicht entschieden, die Seiten wurden gewechselt, der Spielablauf aber nicht. Weiterhin Power-Fußball der TSG, weitere Möglichkeiten, um den Sack zu zu machen, wurden vergeben. In der 50. Minute machte Eichi nach einer schönen Spielkombination im Strafraum alles klar… oder doch nicht. Das dritte Tor war gleichzeitig Fluch und Segen für die bis dahin spielbestimmende Mannschaft. Der Abwehrchef Jan wurde ausgewechselt und ließ sich feiern, in der Überzeugung, dass für ihn die Feierabendglocke geläutet hatte. Eingeläutet wurde aber nur der Anfang vom Horrorkabinett der Fehlpässe. In der 60. Minute spielte Fabian den tödlichen Pass, aber leider für den gegnerischen Stürmer, dieser nahm das Angebot dankend an und marschierte ohne Gegenwehr Richtung Tor. Das romantische Tete-a-Tete mit De Lange war sehr aufregend, am Ende musste aber Sven die Rechnung bezahlen. Die Konzentration ging peu a peu flöten, Sebastian wollte es Fabian gleichtun und spielte einen Rückpass direkt zu Füßen des Laubenheimer Spielers. So viele Tete-a-Tete hatte de Lange schon lange nicht mehr gehabt, der Schuss ging diesmal aber ins Aus. Die Unsicherheit der Bretzenheimer Mannschaft konnte man schon fast spüren, die Gäste mobilisierten die restlichen Kräfte und versuchten, das Unmögliche. Wieder ein Fehlpass aus dem Mittelfeld, 20 Meter vor dem Tor schloss dann der gegnerische Mittelfeldspieler die Augen und ließ eine Bomba los. Die Kugel war fest geschossen, aber sehr zentral ausgerichtet. Sven packte in diesem Moment den Schmetterlingskoffer aus und ging mit dem Netz auf Insektenfang. So sah es wenigstens aus, als er versuchte, den Ball noch abzufangen. Fassungslos schauten die TSG-Spieler ins Leere, plötzlich hatten die Laubenheimer die Peitschen in der Hand und diese sahen sehr bedrohlich aus. Auch in den Gesichtern der Supporter war die nackte Panik zu erkennen. Jan seufzte, zog die Schuhe an, stellte das Bier an die Seite und ging für die letzten 5 Minuten wieder auf den Platz. Die 46er rauften sich aber nochmal zusammen und ließen keine weiteren Torchancen zu.
Der Sieg hochverdient, aber am Ende kam doch noch die Muffe auf. Das Weiterkommen in die nächste Runde wurde anschließend ausgiebig in der Kabine gefeiert – die zwei Kühlschränke sind jetzt leer. U4 zu Kiso, U4 zu Kiso: Kiso wir haben ein Problem!
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