Im Oktober 2016 gab es im Ü40 Pokalwettbewerb das letzte Aufeinandertreffen zwischen Dietersheim und der TSG. Damals gingen die Bretzenheimer mit einem 2:0 mit Fahnen und Trompeten unter. Auch diesmal waren die Voraussetzungen für ein Weiterkommen in die nächste Runde nicht optimal. 12 Spieler hatten sich angemeldet, wobei Klauer wegen seiner Verletzung nur pro forma auf den Anmeldebutton gedrückt hatte. Auch weil der Rasenplatz in Dietersheim alt und verbraucht, der Boden weich ist, war der Kraftaufwand für die 46er, die an Kunstrasen ge- bzw.- verwöhnt sind, erheblich höher. In letzter Sekunde meldeten sich auch Peter und Eichi, der auf eine Geburtstagsfeier verzichtete, noch an (Sven: Chapeau – auf Meenzerisch Schapó). Auf der Ersatzbank waren nun ausreichend viele Auswechselspieler vorhanden.
Wegen der personellen Situation und den bekannten Platz-Problemen hatte sich der Trainer Jan (alias Trapattoni) eine ausgefuchste Taktik ausgedacht. Zum ersten Mal sollten die Mainzer mit einem 4-1-4-1 System auflaufen. Im Nachhinein gesehen ein perfekter Geniestreich.
Im Tor Jürgen
Die Viererkette des Todes Andreas, Jan, David und Capitano
André vor der Abwehr
Im Mittelfeld Alex, Totti, Kai und Thömmes
Als einzige Spitze de Lange
Wie erwartet, fingen die Hausherren aggressiv und spielbestimmend an. Dies hatte Jan (alias Nostradamus) bereits vorhergesehen und die Mannschaft erstmal auf Sicherheit abgestimmt. Das Blau-Weiße Mittelfeld zog sich etwas zurück und half der Abwehr bei den Angriffsaktionen der Gegner. Dies klappte perfekt, die SpVggler kamen kaum zum Abschluss, die wenigen Chancen gingen ins Aus. Nach der 10. Minute tasteten sich langsam, aber sicher, auch die Gäste ins gegnerische Mittelfeld. Die erste gefährliche Aktion wurde auch direkt mit einem Tor belohnt. Capitano erobert auf der linken Seite den Ball und spielt Alex an. Ball angenommen, Umdrehung von 180 Grad, tödlicher Pass auf Kai – bei der Ballannahme bis zum Pass von Alex wurde die Zeit festgehalten: 0,85 Sekunden. Kai rennt alleine auf den Torwart zu und verwandelt wie einst Gerd Müller. Wenn man die Jahre von den drei Akteuren zusammenrechnet, kommen wir auf insgesamt 152, Alter vor Schönheit (?!?). In der 15. Minute war für David das Spiel vorbei. Der Stürmer holte mit seinem Bein zum Schuss aus, David kickte den Ball von der Seite weg und wurde mit voller Wucht am Superior Extensor Retinaculum getroffen (bei weiteren Fragen bitte an meinen behandelnden Arzt Dr. Just wenden). David schrie, als ob gerade ein Schwein geschlachtet werden würde (also wie gehabt) und musste kurze Zeit später den Platz verlassen. Eichi kam rein und André nahm den Platz von David ein. Die Mannschaft war von diesem Verlust sichtlich geschockt, aber dank der darauffolgenden Ansprache von Jan (alias William Wallace) fingen sich die Jungs schnell wieder ein. Das Blatt wendete sich nun, die Bretzenheimer kesselten die Gegner in ihrer Spielhälfte ein und kamen so zu einigen dicken Chancen. Alex wird durch einen flachen und langen Pass in den Strafraum geschickt, er dribbelt den Torwart aus, ist aber fast an der Außenlinie angelangt und versucht, das leere Tor zu treffen – leider vergebens. Kai probierte es mit einem Distanzschuss, der Ball klatschte aber an die Latte. Erst beim dritten Versuch konnten die Gäste wieder jubeln. Kai läuft alleine und unbedrängt auf den gegnerischen Kasten zu. Da bekannterweise solche Situationen nicht seine Spezialität sind und er schon des öfteren solche Chancen kläglich vergeigt hatte, fingen die TSG Spieler mit dem Vaterunser an. Ein leises Flüstern erhob sich auf dem Spielfeld, einige knieten nieder und mit gefalteten Händen fingen sie an, das Gebet in lateinisch zu beten. Der Wiesbadener ließ sich nicht beirren und mit einem, wie aus dem Lehrbuch perfekt ausgeführten Lupfer erzielte er das 2. Tor für sein Team. Es waren noch 15 Minuten zu spielen, die Dietersheimer nahmen wieder die Zügel in die Hand und versuchten, vor Ende des ersten Durchgangs noch das Anschlusstor zu schießen. Die Anstrengungen wurden belohnt und kurz vor Abpfiff fiel das 1:2.
In der zweiten Hälfte drehten die Hausherren auf. Die Gäste überquerten nur selten die Mittellinie und es wurde eine reine Abwehrschlacht. Jürgen wurde unter Beschuss genommen, wobei die vielen (harmlosen) Abschlüsse nur aus der Distanz kamen. Kein Problem für den Mainzer Keeper. Völlig unerwartet kam schließlich das 3. Tor für die Blau-Weißen. Totti, für Jan (alias Schiller) Thotti, konnte mit einem platzierten Schuss vor den 16er das Ergebnis für seine Mannschaft erhöhen. Der diskussionsfreudige Mr. Bode, verwickelte sich, statt zu feiern, in ein Wortgefecht mit dem gegnerischen Abwehrspieler. Seine Frau muss eine Heilige sein… Jetzt packten die Dietersheimer die Brechstange aus. De Lange, Eichi und Alex versuchten, die Bälle vorne zu halten, ohne Unterstützung war es aber ein aussichtsloses Unterfangen, um die Mannschaft zu entlasten. Es waren noch 20 Minuten zu spielen, der Drops war noch nicht gelutscht. Die Nummer 11 der Spielvereinigung vergab erst eine 100%ige Chance, beim zweiten Versuch war der Spieler aber erfolgreich. Nur noch 2:3. Noch 13 Minuten zu spielen, die Hausherren schöpften wieder Hoffnung. Nun überschlugen sich die Ereignisse: Der Spieler aus Bingen mit der Nummer 11 foulte erst André und bekam Gelb, anschließend beleidigte er auch den 46er Spieler und flog mit Gelb/Rot vom Platz. Er hatte somit dem Vizemeister einen Bärendienst erwiesen. Den Sack machte wenige Augenblicke später Eichi zu. Nach einem langen Ball auf ihn, vernaschte der Bretzenheimer Spieler zwei Gegner und alleine vor dem Torwart machte er alles klar. Hier waren keine Gebete notwendig 😀
Unterm Strich ein harter, aber verdienter Sieg. Die Mannschaft hatte sich mit Kampf und Köpfchen durchgesetzt. Alle haben bis zum Umfallen gefightet und der Lohn war der Einzug ins Halbfinale. Auch Dank der ausgeklügelten Taktik von Jan (alias Napoleon) blieben die Bretzenheimer kompakt und spielsicher. Bin gespannt, welches taktische Meisterwerk Trapattoni-WilliamWollece-Schiller-Napoleon beim nächsten Spiel aus dem Hut zaubert.
Spielbericht von David „Rambo“ Bellini
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