Einige Jungs, die zum ersten Mal an diesem Turnier teilnahmen, haben sich beim Betreten der Räumlichkeiten – und beim Anschauen der kampfentschlossenen Gesichter der Jule-Veteranen – wahrscheinlich wie in der “Göttlichen Komödie” von Dante Alighieri gefühlt. Als der Protagonist am Anfang seines Abenteuers folgendes sagte: “Auf halben Weg des Menschenlebens fand ich mich in einen finsteren Wald (in diesem Fall Kneipe) verschlage, weil ich vom rechten Weg mich abgewandt”, soll heißen: Jule ist kein Spiel, es ist bitterer Ernst. Keine Freunde, kein Mitleid, keine Gnade, wenn du auf dem Boden liegst, erwarte kein Erbarmen, sondern nur den Gnadenschuss.
Es gab wieder einmal sehr attraktive Preise zu gewinnen, aber jeder wollte nur eins: Als Jule-Turniersieger seinen Namen auf dem Jule-Wanderpokal verewigt bekommen. Zur Erinnerung an dieser Stelle die letzten Champions:
2010 Alexander Wohn
2011 Bernd Schrohe
2012 Hubert Krawczyk
2013 Kadir Bas
2014 René Moczarski
Die Aufmerksamsten haben sicherlich bemerkt, dass es bisher nur einem aktiven AH-Spieler gelungen ist, diesen Wettbewerb zu gewinnen. Alex ist nicht nur ein Ausnahmetalent mit einem Ball zwischen den Füßen, sondern auch ein Meister des Würfelns.
Beim Abendessen, das Matthias wieder hervorragend zubereitet hatte, lachten und scherzten noch alle miteinander. Als dann pünktlich um 20:30 Uhr der Startschuss ertönte, kippte die Stimmung. “Lässt, die ihr eintretet, alle Hoffnungen fahren!”, schien der eine oder andere Spieler dem Gegner sagen zu wollen.
Auch diesmal wurde der alterprobte Modus angewendet: 5 Runden, 4 Gruppen, jeder gegen jeden. Am Ende jeder Runde wurden folgende Punkte verteilt: Der 1. Platzierte bekam 5 Punkte, der 2. Platzierte 3 Punkte, dann 2, 1 und 0. Die Teilnehmer mit den meisten Punkten qualifizierten sich für den Finale Table.
Folgende Zocker waren am Start: Olaf, Nicole, Capitano, Rolf, Klauer, Alex, Andreas, René, Ackero, Markus, Paule, Kiso, Kiki, Julian, Nils, Axel und David.
In der 1. Runde gaben Andi, Rolf, Capitano und Nicole sofort Gas und konnten die Big Points direkt für sich beanspruchen. In der 2. Runde konnte sich nur Andi wiederholen, ansonsten konnten auch Markus, Kiki und David den 1. Platz feiern. Nach zwei Spielen hatte nur Andi mit 10 Punkten den vollen (Punkte)Sack, ansonsten lagen alle noch nah beieinander. In der 3. Runde hatten auch Klauer, Paule, Olaf und Markus ihre Erfolgserlebnisse. Wer bis jetzt nur wenige Punkte auf seinem Konto verbuchen konnte, musste in der vorletzten Runde alles geben, um sich die Chance für das Weiterkommen zu sichern. Nun trennte sich so langsam aber sicher der Spreu vom Weizen. Die Jungs, die 5 Punkte mitnehmen konnten, waren: Rolf, René, Alex und David. René und Alex, Dauergäste am Finale Table, schwächelten diesmal gewaltig, die Siege verschafften den beiden ein wenig Luft, aber nur ein Sieg in der alles entscheidenden Runde konnte sie noch retten. Capitano hatte stark angefangen, die 3. und 4. Runde wurde ihm aber zum Verhängnis. Auch unsere zwei Jungendtrainer Nils und Julian mussten erstmals in der Champions League Zoll bezahlen und Erfahrungen sammeln – sie konnten lediglich 5 und 9 Punkte verzeichnen. Sven Klauer, amtierender Brezelfest-Juleturnier-Meister, ging heute auch leer aus. Kiso mit 6 Punkten und Acker mit 7 waren schon aus dem Rennen.
In der letzten Runde gab es für den Sieger statt 5 nun 7 fette Punkte, mit dieser Extra-Wurst hatte dann auch noch der eine oder andere abgeschlagene Teilnehmer Chancen auf die Siegerrunden.
Unglaublich aber wahr, die Abgeschlagenen Kiso, Nils und Acker zeigten Kampfgeist und schafften es mit einer Trotzreaktion in der jeweiligen Gruppe alle platt zu machen. Auch Rolf konnte mit seinem Gruppensieg kräftig punkten und schaffte somit den Sprung unter die Best of Six.
In den Finale Table kamen dann schließlich: Markus, Andi, Paule, Olaf, Kiki und, wie gesagt, Rolf.
Bei Jule-Turniere standen Andi und Markus schon des Öfteren “In the Money”, für den Pokalsieg hatte es aber bisher nicht gereicht. Paule – Vize-Jule-Meister 2014 – wollte es diesmal auch wieder wissen, die Wettquoten standen für unseren Lieblingsossi nicht schlecht. Olaf und Kiki als Newcomer hatten nichts zu verlieren.
Der 1. Durchgang ging relativ schnell vorbei. Rolf musste leider seinen Platz räumen. Im 2. Durchgang war Andi vom Glück verlassen und er sammelte Holz, als ob er gerade alle Wälder von Kanada abholzen wollte. Zu viel Holz ist bei Jule aber nicht gut, und so wurde es auch diesmal nichts mit dem Turniersieg, nächstes Mal, vielleicht… Markus gab alles und spielte auf hohem Niveau, am Ende hatte aber Kiki das bessere Händchen. Game Over. Es blieb das Trio Infernale: Paule, Olaf und Kiki. Jetzt überstürzten sich die Ereignisse: Nach einer Reihe von verlorenen Wetten war Paule jetzt mehr damit beschäftigt Schnapsrunden zu bestellen als Jule zu spielen. Die zwei Königkobras ließen sich diese Gelegenheit nicht nehmen und pusteten Paule vom Tisch weg. Wer sollte nun Jule-Turniersieger 2015 werden – Olaf, der Barbar oder Kiki, der Squashkönig? Es blieb spannend bis zum Ende, jeder hatte nur noch ein Böppche und die Hölzer waren ausgeglichen verteilt. Dann kam der große Moment von Stephan: Es machte Bum Bum (Jule, mit 6) und Olaf lag regungslos auf dem Boden. Alle beglückwünschten Kiki zum verdienten Turniersieg.
Alle hatten Spaß, alle waren gut gelaunt, alle waren (am Ende) schön abgefüllt. Die AH hofft, beim nächsten Mal wieder eine Vielzahl an Teilnehmern begrüßen zu dürfen.
Bedanken möchte ich mich noch bei unserem Lieblingswirt Matthias (und selbst Jule-Profi), der im Turnier den etwas unerfahreneren Spielern mit Rat und Tat (und viel Bier) zur Seite stand. Wie Eichi zu sagen pflegt: “Alles nur Amateure…”.
Spielbericht von David “Rambo” Bellini
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