Die TSG startete mit viel Schwung in die Partie und war gewillt, das Heft des Handelns schnell in die Hand zu nehmen. Durch das relativ kleine Spielfeld wurde der Spielaufbau auf beiden Seiten frühzeitig gestört, weshalb mitunter ungewöhnlich viele hohe Bälle gespielt wurden, auch wenn die 46er um ein flaches Spiel bemüht waren. Aufgrund einer hohe Laufbereitschaft und die richtige Präsenz im Zweikampfspiel konnten viele „zweite Bälle“ gewonnen werden, die zu einigen Chancen in der Anfangsphase führten. Die Heimmannschaft operierte indes fast ausschließlich mit langen Bällen auf die Außen, kamen jedoch nicht gefährlich vor das Gehäuse von Keeper Strauß.
In der 23. Minute wurden die offensiven Bemühungen der Zwoten schließlich belohnt – festgesetzt am gegnerischen Strafraum führte eine kluge Kombination über Szep und Volkmann zur Flanke von wiederrum Volkmann, welche Yamada gekonnt zum 1:0 für die Paetz-Elf verwertete. Mal wieder ein Führungstor –ein exotisches Ereignis sozusagen.
Doch kaum war die TSG-Hymne in den Köpfen verhallt, ging einem Rückpass von Maxeiner der Sprit aus und der agile Gäste-Schneider wurde vom gerade eingewechselten Shabani (Hobe brach sich in der 16. Minute das Handgelenk – gute und schnelle Genesung wünscht die TSG-Familie) regelwidrig vor dem Strafraum gestoppt: klare Sache, Freistoß für Dexheim und roter „Karton“ für Shabani (30.). Den fälligen Freistoß kratze der super aufgelegte Strauß aus dem rechten Eck.
Durch die Dezimierung auf 10 Mann agierte die „Blauen“ etwas zurückhaltender, weshalb Dexheim schon fast gezwungen war, mutiger zu werden. Alle Vorstöße der Hausherren wurden lange Zeit unterbunden, nicht jedoch in jener 44. Spielminute, als, na klar, ein langer Ball der Dexheimer Unordnung in die Hintermannschaft der TSG brachte und der Ball schließlich zum 1:1 Ausgleich über die Linie kullerte – zu diesem Zeitpunkt sehr ärgerlich und auch etwas überraschend – aber „wäre wäre Fahrradkette“. Damit ging es in die Halbzeitpause.
In der zweiten Hälfte nahmen sich die Jungs vom Sprinterpfad vor, trotz der Unterzahl wieder mutiger aufzutreten und mindestens einen Punkt mitzunehmen. Dexheim wollte jedoch keinesfalls nur einen Punktgewinn und ging deutlich offensiver zu Werke, wodurch sich die eine oder andere Kontersituation ergab. Volkmann schickte Yamada links auf die Reise, der durch den herauseilenden Torhüter sehr hart abgeräumt und dieser zu recht frühzeitig unter die wohlig warme Dusche geschickt wurde. Die Partie wurde in der Folge offener und es ging oft unkontrolliert von der einen auf die andere Seite, ein organisierter Spielaufbau war kein Mittel der Wahl. So gab es hüben wie drüben die ein oder andere gute Chance, jedoch konnten sich die beiden Torhüter mehrfach auszeichnen.
Richtung Ende der Partie, von Fachleuten auch „crunch time“ bezeichnet, führte ein wiederholtes Foulspiel von Bienroth (Dexheim), der mehr Fouls als Ballkontakte verzeichnete, zur zweiten Hinausstellung eines Dexheimers, die die Schlussphase folglich zu Neunt bestreiten mussten. Dies gab den 46ern nochmals Auftrieb, alles zu versuchen. Dieser Mut wurde in der 85. Minute durch Joker N. Haller (nicht verwandt oder verschwägert mit Sébastien Haller der Eintracht, Anm. der Red.) belohnt, der einen schön vorgetragenen TSG-Angriff mit einem Knaller-Flachschuss zum viel umjubelten 2:1 Führungstreffer ins Dexheimer Gehäuse abschloss.
Die letzten Minuten warfen die Hausherren nochmals alles in die Waagschale, konnten jedoch die konzentriere TSG-Hintermannschaft nicht mehr überwinden und so entführte die TSG II einen wichtigen Dreier, wodurch die rote Laterne an die Hassia II aus Bingen weitergegeben werden konnte.
Nun gilt es diese turbulente Partie schnell zu verarbeiten und mit neuer frische ins Duell gegen den TSV Mommenheim am kommenden Sonntag zu starten. Eine schöne Möglichkeit, den Aufstiegsaspiranten mit einer engagierten Leistung zu ärgern.
Forza TSG (M.W.)
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