Ergebnis statt Erlebnis am Sprinterpfad
Während auf mancherlei Fußballplatz dieser Region das Erlebnis im Vordergrund steht, gab es am Sonntag zwischen der TSG 1846 Bretzenheim und der Fortuna aus Mombach knallharten Ergebnissport zu sehen. Ein heißer Tanz zwischen den beiden Vororten wurde erwartet, tatsächlich gab es einen müden bis traurigen, einen dem Wetter angeglichenen Sonntagskick, der früh entschieden schien und das obwohl es im Vorfeld auf Grund diverser Konstellationen ordentlich knisterte (siehe Vorbericht). Viel Vorfreude verspürte man auf beiden Seiten, als Marcus Nungesser mit frisch gestylten Haaren und aufrechtem Gang mit seinen Jungs im Schlepptau den Sprinterpfad entlang flanierte. Der Bretzenheimer Jung, der seine alte Liebe zu zwei Aufstiegen führte sollte an diesem Sonntag genau dafür sorgen, dass die Heimserie der 46 endet. Für Nungesser selbst begann das Spiel aber mit einem Wehrmutstropfen, denn sein Mitbewohner Timo Ernst auf Seiten der Bretzenheimer musste leider angeschlagen passen ,,das war schon sehr schade, nach einem gemeinsamen Frühstück haben wir noch etwas über Taktiken philosophiert und uns gegenseitig etwas angestachelt“, sagte Nungesser mit traurigen Augen. Nichtsdestotrotz merkte man dem Mombacher Spielführer an, dass es ein besonderes Spiel war, wurde er doch vor dem Einlaufen von allen Bretzenheimern inklusive Trainer, Betreuer, Vorstand und Fans herzlich begrüßt, umarmt und auf die Wange geküsst. Wahrscheinlich war es auch die Aufregung, die dafür sorgte, dass Jizzner in der Anfangsphase hauptsächlich durch Fouls auffiel. Auch sonst gab es von Seiten der Mombacher zu Beginn nicht viel zu sehen. Ganz anders die Bretzenheimer. Angestachelt von einer Motivationsrede von Ernesto legten die Jungs von Timo S. und E.U.W. los wie die Feuerwehr. ,,Ich habe den Jungs gesagt sie müssen Gas geben, damit wir 3 Punkte holen und unsere unglaubliche Serie fortführen, außerdem war auch eine kleine Wette im Spiel“, so Ernesto nach dem Spiel augenzwinkernd. Scheinbar hatten Ernst und Nungesser darum gewettet, wer in der nächsten Woche die Fußballschuhe des dritten Mitbewohners, des Fußballprofis vom SvG, Ruben Grundei, putzen muss.
Die Bretzenheimer schienen dies zu beherzigen und zeigten teils schöne Kombinationen, denen die Mombacher wenig entgegenzusetzen hatten. In der Folge gab es reihenweise Chancen durch Atsushi-Shinji, AQV und Hösslich. Auch King und Kapitän Ralf R. tauchten nach Standards immer wieder gefährlich vor der Mombacher Hütte auf. Die logische Konsequenz war das 1:0 in der 33. Minute durch Shinji Kikutani der den Ball aus 16m mit 380 km/h ins Netz schweißte. Hösslich legte nur 5 Minuten später nach einer schönen Kombination nach. Es roch nach Schützenfest am Sprinterpfad und ein wahres Fußballerlebnis lag in der Luft, bis Abwehrchef King Gyamfi in der 45 Minuten mit rot vom Platz flog. Timo Schmidt war gezwungen sein System zu ändern und brachte Chris Kuntz für Rob.son.7. Wer nun dachte die Mombacher würden nochmal zurückschlagen war auf dem Holzweg. Zwar konnte Denis Mavric in der 49 Minute auf 1:2 durch Foulelfmeter verkürzen, weil Günther Barthels seinen Oberkörper nicht unter Kontrolle hatte, viel mehr kam aber von Seiten der Mombacher nicht. Aufbäumen? Fehlanzeige!
So verlebte Nico Mock einen ruhigen Nachmittag im Bretzenheimer Tor. Beruhigt konnte er mit anschauen wie seine Vorderleute beste Chancen durch Gangl, Kikutani und Ralf Ralinski liegen liesen. Zum Glück für die Bretzenheimer, das Mombach absolut gar nicht entgegenzusetzen hatte, ansonsten hätte man den vergebenen Chancen evtl. nachgetrauert. So stand am Ende aber ein niemals gefährdeter 2:1 Heimsieg für die Bretzenheimer auf der Tafel.
,,Hochverdient“, wie Nungesser und Ernst nach dem Spiel einvernehmlich sagten! Zwei Jungs, die bei aller Konkurrenz ihre Freundschaft nicht vergessen – ehrlich, menschlich, einfach wow!
Die Bretzenheimer bauen also ihre Heimserie aus, während die Luft für die Mombacher langsam dünner wird. Für Nungesser und seine Jungs gilt es jetzt das Problem am eignen ,,Zopf“ zu packen. Auch die Männer von Timo Schmidt müssen sich aber in den folgenden Wochen steigern, wenn man auswärts endlich punkten will. Vor allem an der Konsequenz im Abschluss sollte hier gefeilt werden, damit es möglichst bald wieder Ganglt bei den 46ern.
Am Ende des Tages bleiben 3 Punkte in Bretzenheim, ein Spiel bei dem das Ergebnis vor dem Erlebnis stand und eine Bretzenheimer Einheit, die langsam in ruhige Fahrwasser vorstößt.
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