TSG schenkt VfL Sauer(w)ein!
Sollten die Ingelheimer Stadtteil-Kicker vom VfL Frei-Weinheim geplant haben, auf dem stattfindenden Rotweinfest mit einer rauschenden Siegesfeier ins Wochenende zu starten, so wurde ihnen der gärige Traubensaft doch deutlich versauert. Denn zum Auftakt des achten Spieltages der A-Klasse Mainz-Bingen setzte es gegen die etwa gierigere TSG-Zweitvertretung eine 0:4-Pleite.
Angedeutet hatte sich dieses Ergebnis zunächst allerdings nur bedingt. Die Verunsicherung nach zuletzt nur einem Punkt aus vier Spielen schimmerte an diesem Freitagabend – selbst für die mitgereisten TSG-Anhänger – geradezu greifbar durch das Flutlicht. Entsprechend überließ man den Gastgebern weitestgehend den Ball und versuchte aus der eigenen Kompaktheit heraus, Umschaltgelegenheiten zu generieren. Der VfL, der in Taha Altemir und Markus Kreuz auf seine beiden besten Torjäger und obendrein noch auf den Chef-Trainer verzichten musste, kam nach geduldigem Spielaufbau nur selten erfolgreich durch die Mitte, sodass lange Diagonalbälle als Lösung dienen sollten. Das funktionierte derart überragend, dass bis auf einen Freistoß, mit dem man den Verfasser dieser Zeilen schlitzohrig im Torwarteck überlisten wollte, kein einziger Torschuss zustande kam, der nicht schon an der Meppener Mauer Paul Poseck hängen blieb. Auf der anderen Seite blieb es ebenfalls weitestgehend bei relativ ungefährlichen Versuchen aus der Distanz. Lediglich nach Standards konnte man v.a. über Kopfballungeheuer Sebastian „Speedy“ Popp Torgefahr heraufbeschwören, dessen gefährlichster Versuch ebenfalls von einem Verteidiger am Einschlag gehindert wurde. Dass eben jener dieses Geschoss kommen sah, darf definitiv bezweifelt werden. Letztendlich ging es torlos in die Kabinen.
Aus dieser wollte man auf TSG-Seite mutiger herauskommen – hat geklappt. Zwar hatten die Gastgeber die erste Großchance, das erste Tor hingegen gelang den Gästen. Nach guter Kombination war es Popp, der eine maßgeschneiderte Hereingabe aus kurzer Distanz einwuchten konnte (59.). Der Knoten schien geplatzt und es klappten selbst die verrücktesten Ideen. Der geniale Geistesblitz des eingewechselten Sven Sengstock, sich den Ball auf dem Weg zum gegnerischen Torwart viel zu weit vorzulegen, wurde durch diesen geradezu unausweichlich mit einem Foul beantwortet und der fällige Strafstoß von Leon Sauerwein derart abgezockt verwandelt, dass man statt Rot- plötzlich Eiswein vor Augen haben musste (73). Dass der junge Mann keinen Druck kennt – ob durch Situationen oder Gegenspieler – bewies er auch, als er in Minute 87 die Frei-Weinheimer Verteidiger wie Hütchen umkurvte, um den halben 16er zu durchqueren und gegen des Torwarts Laufrichtung den Doppelpack zu schnüren. Kurz danach setzte Sengstock den 4:0 Schlusspunkt.
Mit diesem Erfolgserlebnis im Rücken möchte man nun das Selbstvertrauen zurückgewinnen, um wieder zur guten Startform zurückzufinden. Wenn das gelingen sollte, dürfte der Aufwärtstrend durchaus weitergehen sodass auch am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen Mommenheim wieder Zählbares drin ist. (AM)
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