Mit einer blutleeren Leistung beendet die zweite Garde der TSG die englische Woche, bei der aus drei Partien letztlich nur ein Pünktchen heraussprang. Nach zuvor vier Siegen in Folge muss die TSG nun das Verlieren wieder lernen.
Die Stimmung in der Kabine ist vor dem Spiel gelöst. Die Spieler flachsen beim Umziehen, lauschen in entspannter Pose den taktischen Anweisungen von Coach Paetz und gehen locker und leicht in das Spiel gegen den Tabellenvierten aus Essenheim.
Dass diese Einstellung nicht reicht, um ein Spiel in der Bezirksklasse zu bestreiten, musste die TSG nun zum zweiten Mal in Folge einsehen. Von Beginn war es nur eine Mannschaft, der man anmerkte, dass sie dieses Spiel gewinnen will. Die Gäste aus Essenheim spielten taktisch diszipliniert, nahmen die Zweikämpfe an und stellten die defensive Grundordnung der Hausherren durch geschickte Spielverlagerung immer wieder vor Probleme. So kamen die Essenheimer im ersten Durchgang zu einigen guten Gelegenheiten – teils auf Einladung der Gastgeber, teils durch schöne Kombinationen –, die durch den einzigen Bretzenheimer Akteur in Normalform, Keeper Björn Ehrenmann, entschärft wurden. Zudem hatten die Gastgeber Glück, dass ein Essenheimer Treffer aufgrund einer Abseitsstellung nicht gewertet wurde. Die Hausherren derweil operierten lethargisch: Zweikämpfe wurden nicht mit letzter Konsequenz geführt, die taktischen Laufwege nicht bis zum Ende durchgezogen, Konzentration im Passspiel und bei der Ballannahme Fehlanzeige, Kommunikation mit den Mitspielern fand schlichtweg nicht statt.
Wer sich nun dachte, dass das Team motivierter aus der Kabine kam, um in der nun offensiveren Grundausrichtung das Zepter auf dem heimischen Geläuf an sich zu reißen, sollte schnell eines besseren belehrt werden. Die TSG agierte weiterhin im Spielaufbau ideenlos, sodass keine nennenswerten Chancen auf das Gehäuse des Gästekeepers zu verzeichnen waren. Erwähnenswert waren vielmehr die Aktionen der Gäste, die nach einem Freistoß aus dem Mittelfeld und einer gelungenen Kombination über die linke Seite zu zwei Toren kamen, die bei mehr Konsequenz in der Zweikampfführung durchaus zu verteidigen gewesen wären. Dass es letztlich beim 0:2 blieb, war auch in der zweiten Hälfte Keeper Ehrenmann zu verdanken, der mehrmals bravourös rettete.
Nach der tollen Serie von vier Siegen in Folge, in der die TSG vor allem moralische Glanzleistungen ablieferte, scheint sich mit dem fast sicheren Nichtabstieg eine gewisse Zufriedenheit breit gemacht zu haben. Der unbedingte Wille, einen Aufstiegsaspiranten zu ärgern und die bisher sehr gelungene Rückrunde zu vergolden, indem der einstellige Tabellenplatz gefestigt wird, ist nicht erkennbar. Eine Einstellung wie in den 180 Minuten gegen Stadecken-Elsheim und Essenheim wird gegen keinen der verbliebenen drei Gegner für Punkte reichen.
Und die Mannschaft der TSG II? Sie schüttelt brav die Hand des Schiedsrichters und gratuliert dem verdienten Sieger. Die Stimmung in der Kabine ist nach dem Spiel gelöst… [A.B.]
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