Durchhalten war die Devise beim Vorrundenabschluss der D2. Mit nur neun Mann stand die TSG vor der Aufgabe, gegen die physisch sehr starke Mannschaft der SG Ober-Olm/Essenheim (mit 3 Auswechselspielern) die Vize-Herbstmeisterschaft in der Kreisliga Rheinhessen Nord zu erobern. Die Neun wurden zu Fußballhelden – aber sehr spät.
Die Bretzenheimer Bank war voll: Taschen, Bälle, Taktiktafel. Nur eines fehlte: die Ergänzungsspieler. 30 Minuten vor dem Anpiff war es klar geworden: Vier Verletzte, fehlgeleitete Mails, längere Dienste beim Schulfest – und die D2 stand beim Vorrundenabsschluss ohne Auswechselspieler da.
Die Ansage vor Spielbeginn war daher klar: Der Ball soll laufen, der Gegner hinterher, genaue Zuspiele, um die Kräfte zu schonen. Wie erwartet kontrollierten die Bretzenheimer auch zunächst das Spiel im Mittelfeld, doch weil gleich drei etatmäßige Verteidiger fehlten, stockte der Spielaufbau über die Außenbahnen mitunter. Auch die Anspiele in die Spitze funktionierten nicht wie gewohnt. Das Eckenverhältnis nach der ersten Halbzeit lag zwar bei 5:0 für die TSG, doch die sehr robuste Dreierkette der Gastgeber fing die Zuspiele auf TSG-Torjäger Ilhan Fakovic ab. Und der zweiten Reihe fehlte der Mut oder der Raum zum Abschluss aus der Distanz.
Die Einheimischen ihrerseits versuchten mit Alleingängen und Steilpässen ihr Glück – und gingen nach einem Ballverlust im Bretzenheimer Aufbauspiel nach einer Viertelstunde in Führung.
Moritz Steiner hatte nach 25 Minuten die Riesenchanche zum Ausgleich, scheiterte aber aus 8 Metern am glänzend reagierenden Keeper der Platzherren.
In der Pause änderte die TSG-Mannschaft dann auch ohne Einwechslungen ihr Gesicht: Fakovic stellte sich auf der 6 in den Dienst der Mannschaft, kleinere, wendige Spieler wie Maxim Möller gingen die Spitze. Der Druck nahm zu, einen Freistoß Steiners lenkte der SG-Schlussmann mit den Fingerspitzen um den Pfosten. Die stets gefährlichen Konter der irgendwann auch frischeren SG-Auswahl unterbanden vor allem der stets präsente Innenverteidiger Max Paul und der aufmerksame Torwart Jakob Lang, der seinen Strafraum sicher beherrschte – und zum Teil auch die Zone davor. Benny Scülfort und Ilhan Fakovic bremsten zudem viele Angriffe mit geschicktem Zweikampfverhalten aus.
Die Partie wurde hitziger, die Zweikämpfe härter, es gab versteckte und offene Fouls auf beiden Seiten.
Die Uhr lief gegen Bretzenheim. Mittlerweile agierten mit Möller, Christian Tode, Felix Rey und Moritz Ebenau vier wendige Techniker in vorderster Reihe. Und das brachte schließlich auch den Erfolg. Sieben Minuten vor dem Ende ließen Möller und Tode mit einem direkt gespielten Doppelpass die robuste, aber eben nicht so bewegliche SG-Abwehr aussteigen, Felix Rey vollstreckte. Und die neun Blauen, die schon ein bisschen müde gewirkt hatten, setzten nach. In der 56. Minute spielte Tode auf Ebenau, der den Ball mit dem Rücken zum Tor in den Lauf Christian Todes zurückspielte – und der traf aus 10 Metern trocken neben den Pfosten.
Obwohl der Kader im Juli aus Spielern drei verschiedener Teams entstand, hat sich die D2 zu einer Einheit entwickelt, die spielerisch und kämpferisch überzeugt. Auch bei Rückschlägen feuern sich die Jungs gegenseitig an. Der Lohn ist die Vize-Herbstmeisterschaft in der Kreisliga Rheinessen Nord – hinter Mainz 05.
Das Team: Jakob Lang, Max Paul, Benny Scülfort, Moritz Steiner, Felix Rey, Maxim Möller, Ilhan Fakovic, Christian Tode, Moritz Ebenau.
Tore/Assists: Tode (1/0), Rey (1/0), Möller (0/1), Ebenau (0/1)
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